Ein traumhafter Wintertag
Bei manchen Bergnamen fragt man sich, woher sie kommen. Der Bergname meiner heutigen Tour verspricht genau das Gegenteil: Prädikat exzellenter Aussichtsberg, trotz seines Namens. Gerade im Frühwinter, wenn die Schneeverhältnisse noch moderat sind, ist der Unnütz am Achensee ein wunderbarer Berg für eine Winterwanderung, auch ohne Schneeschuhe.
Aufstieg über die Kögelalm (1.432 m)
Gehzeit 5-6 Stunden
Aufstieg und Abstieg: 1.140 Hm
Bei frostigen Minustemperaturen starte ich an einem Samstag im November noch relativ früh am kleinen Parkplatz abseits der Bundesstraße 131 auf Höhe von Achenkirch zum Unnütz. Dick eingepackt mache ich mich auf den Werg über den breiten und gemütlichen Wanderweg zur Kögelalm. Die Fahrstraße ist leicht verschneit und die Stimmung wunderbar ruhig. Kehre um Kehre wandere ich hoch und genieße den frisch verschneiten Bergwald. Mit jeder Kehre öffnet sich der Blick und ich genieße die Berge ringsum. Auf der rechten Seite begleitet mich die Seekarspitze (2058 m), der östliche Eckpfeiler des Karwendels, auf meinem Weg und immer mehr zeigen sich mir die umliegenden Gipfel.
Durch Latschen hinauf
An der Kögelalm angekommen, weitet sich der Blick. Hier steige ich nun über einen schmalen Bergpfad im verschneiten Wald nach oben. Ich komme gut voran und der Schnee ist trittfest und nicht rutschig. Es sieht aus wie im Winter Wonderland, tief verschneite Bäume, blauer Himmel und Sonne. Was will ich mehr? Die perfekte Winterwanderung am Achensee.
Je höher ich steige desto mehr weichen dichte Latschen dem Bergwald. Kurve um Kurve, stellenweise sehr steil, geht es nach oben. Immer wieder zieht mich der Blick magisch nach unten zum Achensee, der mich immer an eine norwegische Fjordlandschaft erinnert. Der schmale See und die umliegenden Berge begeistern mich immer wieder und ich komme immer wieder gerne hierher zurück.
Letzter Aufschwung zum Gipfel
Nach einer Weile werden auch die Latschen kleiner und weniger und ich erreiche eine Hochfläche, die jetzt gut verschneit ist. Erste Durchblicke nach Osten, Richtung Hohe Tauern, versprechen einen genialen Ausblick.
Etwas mühsam im Schnee stapfe ich den letzten Aufschwung empor. Gott sei Dank ist schon gespurt und mir kommen auch schon die ersten Leute im Abstieg entgegen. Aber irgendwann ist auch dieser Aufstieg vorbei und ich stehe auf dem großen Gipfelplateau mit einem Schnee verkrusteten Gipfelkreuz und einer einmaligen Aussicht über den Achensee, das Karwendel, den gegenüberliegenden Guffert, die Hohen Tauern und in der Nähe die steilen Nordabstürze des Rofan.
Oben setze ich mich auf meinen Rucksack kurz in den Schnee um meinen mitgebrachten Kaffee zu trinken und mein Brot zu essen. Leider stellt sich heraus, dass die Thermoskanne nicht soviel taugt, und der Kaffee kalt ist. Gut dann eben bei frostigen Temperaturen gegen den Hunger mein Brot. Nach gut einer Viertel Stunde ganz allein am Gipfel, aufgetankt mit tollen Weitblicken, starte ich meinen Abstieg
Abstieg über Aufstiegsroute
Für den Abstieg wähle ich dieselbe Route und bleibe noch oft stehen, um die wunderbaren Blicke zu genießen. Ich kann gar nicht genug bekommen von der klaren Luft und den intensiven Fernblicken auf dieser Winterwanderung hoch überm Achensee.
Wer will kann auch vom Gipfel die Überschreitung zum Hochunnütz (2075 m) angehen. Diese erfordert allerdings Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Der Abstieg über die Zöhreralm bringt einen langen Talhatscher (30 bis 45 Minuten) mit sich, um zum Ausgangspunkt zu gelangen.
Tipps & Infos zur Tour
Tourenbeschreibung:
Karte:
Kompasskarte Nr. 182, Achensee (1:25.000)
Talort/Ausgangspunkt:
Achensee
Parkmöglichkeit:
Parkplatz Abenteuerpark Achensee
Höhenunterschied:
Auf- und Abstieg ca. 1.140 Hm
Einkehr:
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