Heute habe ich mich entschieden, nach langem wieder einmal auf den Gipfel des Herzogstands zu wandern, und zwar mit Schneeschuhen. Ich wollte für mich testen, wie gut die Tour mit solchen Schuhen zu begehen ist. Außerdem war ich schon lange nicht mehr hier. Normalerweise ist die Route stark frequentiert, das schöne Föhnwetter mit einem sensationellen Fernblick machte das allerdings wieder wett.
Start auf der Passhöhe Kesselberg
Gehzeit 4,5 – 5 Stunden
Aufstieg und Abstieg: 873 Hm
Die Parkplätze am Kesselberg sind immer heiß begehrt und dementsprechend eng war es, hatte allerdings noch einen guten ergattert, obwohl ich schon relativ früh dran war. Ein breiter Forstweg beginnt nun direkt an der höchsten Stelle und führt in einer gemütlichen Steigung bergan. Die Straße ist fast aper und so warte ich noch etwas, um die Schneeschuhe anzuziehen. Nach ca. einer halben Stunde beginnt das Ende der Skipiste und nun ist der richtige Zeitpunkt. Der breite Weg ist der alte Reitweg von König Ludwig II. auf das ehemals königliche Herzogstandhaus und hat deshalb auch eine sehr bequeme Steigung.
Nach einer kurzen Trinkpause und nachdem ich die Schneeschuhe anhabe, geht es erst einmal auf der harschigen Skipiste bergan durch einen lichten Bergwald. Linker Hand ergattere ich bereits die ersten Blicke auf den Walchensee. Im Sommer liegt er tiefgrün in der Mulde, heute bei starkem Föhnwind, wirkt er eher düster und schwarz.
Gemütlich zur Schlehdorfer Alm
Bald darauf geht der Weg wieder in den Wald und entlang der Skipiste zieht sich ein Wanderweg in steten und gleichmäßigen Kurven bergan. Diesen Weg benutze ich, komme ich doch mit der Steigung besser klar als auf der Skipiste. Die Tour auf den Herzogstand ist vielbegangen und deshalb ist auch der Schnee schon entsprechend ausgetreten. Nach ca. gut 1,5 Stunden mündet der Weg in einen breiten Kessel. Vor mir liegt die Schlehdorfer Alm und rechter Hand sehe ich bereits den Gipfel und das Gipfelkreuz des Herzogstands.
Letzte Kurven auf das Herzogstandhaus
In wenigen Minuten erreiche ich nach einer wunderschönen weiten Kurve und einer letzten steileren Passage das königliche Herzogstandhaus auf 1.575 m, das um diese Jahreszeit verschlossen und einsam daliegt. Es wurde 1865 von König Ludwig II. errichtet und dort endet auch der Reitweg. Normalerweise tummeln sich hier die Gäste, die mit der Herzogstandbahn herauffahren und den traumhaften Blick auf den Walchensee und das Karwendel genießen. Doch in diesem besonderen Jahr 2021 ist alles anders.
Nach einer kurzen Stärkung quere ich den steilen Hang in Richtung Gipfel. Linker Hand sehe ich das Gipfelkreuz des Martinskopf (1.674m). Vor mir sehe ich flache Serpentinen, die sich durch Latschen den Gipfelhang hinauf ziehen. Es hat hier relativ wenig Schnee bzw. er ist ziemlich verblasen. Auf dem Herzogstand gibt es eine Besonderheit: das Gipfelkreuz steht nicht an der höchsten Stelle, sondern etwas tiefer. Ganz oben steht ein Pavillon. Aber auch vom Kreuz habe ich eine fantastische Fernsicht, auch wenn der Föhnsturm hier oben kräftig bläst. Ein paar Fotos und schnell mache ich mich wieder auf den Abstieg, der Wind ist hier wirklich ziemlich ungemütlich und es ist ziemlich kalt.
Rückweg und Abstieg
Zurück am Herzogstandhaus suche ich mir einen gemütlichen Sonnenplatz im Schnee, verzehre meine Brotzeit und genieße die Sonne im Gesicht. Hinab geht es wieder in einer weiten Schleife zur Schlehdorfer Alm. Auch dort noch eine kurze Umziehpause und nun wandere ich denselben Weg wieder bergab zur Passstraße. Mein Fazit mit den Schneeschuhen: durch die flache und stetige Neigung des Weges ist die Tour wunderbar damit zu gehen. Natürlich ist es noch schöner, wenn frischer Schnee liegt. Das nächste Mal komme ich mit den Tourenskiern wieder.
Tipps & Infos zur Tour
Tourenbeschreibung:
Karte:
Kompasskarte Nr. 007, Isarwinkel (1:25.000)
Talort/Ausgangspunkt:
Kesselberg am Walchensee
Parkmöglichkeit:
Parkplätze am Kesselberg
Höhenunterschied:
Auf- und Abstieg ca. 875 Hm
Einkehr:
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