Unterwegs in den Sarntaler Alpen

Wenn ich von Völs nach Norden schaue, habe ich den Ausläufer der Sarntaler Alpen vor Augen, insbesondere auch die Königsangerspitze. Als westlichster Eckpfeiler thront sie über dem Eisacktal und garantiert einen wunderbaren Fernblick in alle Himmelsrichtungen. Deshalb fahre ich an einem wunderschönen Sonnentag im Februar hinüber nach Latzfons. Vom Weiler Kühhof starte ich meine Winterwanderung auf die Königsangerspitze (2.436 m) .

Start in Kühhof

Gehzeit 4,5 – 5 Stunden

Höhenmeter: Auf und Abstieg 870 Hm

Vom Parkplatz Kühhof auf (1.587 m) starte ich meine Tour. Am Anfang bin ich mir noch gar nicht so sicher, wohin ich gehe. Oft entscheide ich das sehr schnell intuitiv. Je nach Lust und Kondition. Aber schon sehr bald, nach 5 Minuten kommt die Abzweigung zur Brugger Schupfe und ich nehme den kleinen Wanderweg hinauf in den Bergwald.

In diesem wunderschönen Lärchenwald, der im Herbst sicherlich zauberhaft ist, führt eine bequeme Forststraße nach oben. Auf einer Höhe von ca. 1.820 m muss ich einen Zaun überqueren und folge dem Weg nach rechts, in nordöstliche Richtung.

Schon bald erreiche ich die Waldgrenze und vor mir breiten sich die weiten Almen der Kühbergalm aus. Nun geht es in nördlicher Richtung, direkt den Spuren im Schnee folgend, zur Brugger Schupfe (2.000 m). Leider hat sie an diesem Freitag geschlossen.

Von dort geht es weiter, in nordöstliche Richtung, über breite, mäßig steile Hänge zur höchstgelegenen Almhütte, der Kühbergalm (2.134 m).

Nun wird das Gelände etwas steiler und für mich anstrengender. Ich habe bewusst auf die Schneeschuhe verzichtet, wohl wissend, dass es im oberen Bereich viele Windverwehungen gibt.

Nun mühe ich mich, stellenweise tief einsinkend, die letzten 300 Höhenmeter hinauf. Immer wieder Kuppen und Mulden querend, bis ich letztendlich am Gipfel des Königanger ankomme. Das Gipfelkreuz sehe ich erst ziemlich spät.

Der obere Teil ist ziemlich vereist und verblasen, belohnt aber mit einem einzigartigen Fernblick in alle Richtungen. Ich gehe noch ein paar Schritte hinauf, zu den Steinmandln, und mache es mir auf der kleinen Holzbank gemütlich. Was für eine Fernsicht! Als erstes fotografiere ich und drehe ein kleines Video. Das Panorama ist unvergesslich!

Abstieg über den Grat

Beim Abstieg wähle ich die Route entlang des Ostgrates, weil ich glaube, dass es dort weniger verblasen ist und ich weniger tief einsinke. Und für das erste Stück stimmt es auch.

Aber dann muss ich ja wieder in westliche Richtung, zur Brugger Schupfe, und das letzte Stück erwischt mich dann wieder ziemlich. Vielleicht sollte ich das nächste Mal dann doch mit Schneeschuhen gehen bzw. diese mitnehmen? Das ist zumindest mein Fazit nach der Tour.

Aber die sensationellen Fernblicke lassen alle Mühen vergessen und ich genieße diesen Tag, allein mit mir in dieser herrlichen Winterlandschaft.

Fazit: Schöne, leichte, mittelange Tour auf festen Wegen mit sensationellem Rundblick und perfekter Einkehr etwas unterhalb des Gipfels während der Saison.