Am Parkplatz Kistenwinterstube herrscht schon dichtes Gedränge: in bin doch gar nicht so spät dran, Viertel vor 9 Uhr, Sonntagmorgen?! Gerade ergattere ich nach einigem Hin und Herr noch einen Platz für mein Auto. Schuhe gewechselt, den Rucksack auf die Schulter und schon mache ich mich auf den Weg zu meiner Winterwanderung auf den Bodenschneid (1.667 m). Die südwestseitige Route habe ich für heute ausgesucht, weil sie im Winter in der Regel wenig Schnee hat.
Aufstieg durch lichten Bergwald
Gehzeit 3,5 – 4 Stunden
Aufstieg und Abstieg: 790 Hm
Ich kenne den Weg und gehe erst einmal die Teerstraße abwärts bis zum großen Parkplatz links. Gegenüber zweigt ein Fahrweg und später Wanderweg ab Richtung Enterrottach. Das erste Stück geht bergab bis nach kurzer Zeit der vertraute Weg durch den lichten Buchenwald abzweigt. Hier steht auch ein Wegweiser zum Bodenschneid: 2 Stunden. Jetzt, im Winter ist natürlich alles kahl und ich genieße den frisch verschneiten Weg. Kurze Zeit später ziehe ich mir auch die Grödel an, denn der Weg ist noch gefroren und etwas rutschig. In stetigen Serpentinen steige ich nach oben, immer mehr Schnee verzaubert den Fichtenwald und ich genieße diese winterliche Stimmung. Vor allem, weil ich hier ganz allein unterwegs bin. Vermutlich, weil ich doch früher dran bin. Die Skitourengeher gegenüber haben sicher nicht das Glück.
Allmählich tauchen von gegenüber auch die ersten bekannten Gipfel auf, Wallberg und Risserkogel, und ich bin erstaunt, dass doch einiges an Schnee gefallen ist. In der Stadt bekomme ich das natürlich nicht so mit, vor allem was die Menge anbelangt.
Zwischenstation Bodenalm
Nach etwa einer guten Stunde gemütlichen Aufstiegs erreiche ich die auf einer freien Fläche liegende Bodenalm (1.350 m). Die Hütten liegen verlassen da. An ihnen vorbei zieht der Weg im Wald steiler hinauf und es gibt viele Spuren, sodass ich ihn nicht verfehlen kann. Das letzte Stück unter dem Gipfelhang steilt noch etwas auf und es wird etwas mühsam und rutschig. Nach knapp 2 Stunden stehe ich auf dem Gipfel des Bodenschneid (1.667 m). Auch wenn es heute bewölkt ist, ist der Fernblick doch ganz gut. Im Norden liegt der Tegernsee ausgestreckt da, im Westen der Wallberg, Risserkogel, im Süden Alpenhauptkamm und Rofan, im Osten die Brecherspitze.
Gipfelblick
Auf dem Gipfel ist nicht sehr viel los und ich ergattere unter dem Gipfelkreuz, das unten gemauert ist, einen kleinen Vorsprung, auf dem ich sitzen kann. Und – wie ich es mir gewünscht hatte – scheint auf dem Gipfel für ca. 10 Minuten die Sonne, die ich genieße und nebenbei meine mitgebrachte Stärkung genieße. Für einen längeren Aufenthalt ist es allerdings zu ungemütlich und so packe ich bald meine 7 Sachen und mache mich auf den Rückweg. Nochmals einige Fotos und schon steige ich ab.
Rückweg wie Aufstieg
Es gibt hier kaum Alternativen, wenn ich ins Valepp zurück möchte, und so steige ich den Wanderweg, den ich heraufgekommen bin, wieder ab. Das erste Stück ziemlich steil und ab der Bodenalm wieder gemütlich auf dem Weg durch den Wald. Auf der Alm mache ich nochmals eine kurze Pause, ziehe mich um, und als dann die Sonne hinter Wolken verschwindet, mache ich mich endgültig auf den Rückweg. Auch wenn die Tour nicht lange ist und im Prinzip als Halbtagestour gilt, ist sie immer wieder schön, da nicht ganz so überlaufen. Im Sommer nehme ich meistens den Aufstieg über die Nordwestseite über das Bodenschneidhaus, aber für heute war dieser Aufstieg perfekt. Wieder am Auto geht es gemütlich nach München zurück und ich freue mich schon auf einen Kaffee zu Hause.
Tipps & Infos zur Tour
Tourenbeschreibung:
Karte:
Kompasskarte Nr. 008, Tegernsee – Schliersee – Wendelstein (1:25.000)
Talort/Ausgangspunkt:
Valepp, Straße mautpflichtig
Parkmöglichkeit:
Parkplatz Kistenwinterstube
Höhenunterschied:
Auf- und Abstieg ca. 790 Hm
Einkehr:
Moni Alm beim Rückweg
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